Das richtige Produktvideo für meinen Artikel

Der mit Abstand häufigste Anwendungsbereich unseres Players liegt zweifellos bei den Produktvideos. In einem Onlineshop runden Produktvideos die Präsentation des Artikels ab, vermitteln ein besseres Bild über dessen Aussehen (z.B. bei Modeartikeln) oder mögliche Anwendungsgebiete und Funktionen (etwa bei Werkzeug oder technischen Geräten). Laut Marketingdirektorin von StacksandStacks.com, Cathy McManus, tätigten Besucher der Webseite mit 144 % höherer Wahrscheinlichkeit einen Einkauf, wenn sie ein Produktvideo gesehen hatten.
Auch, um das Image der Marke zu festigen können Produktvideos eingesetzt werden. Und ganz nebenbei wird so auch noch die SEO der Webseite verbessert.

Jedoch variieren die Kosten für ein Produktvideo stark - abhängig vom Aufwand und Länge bieten externe Anbieter Pakete für zwei- bis vierstellige Summen an. Doch welche Arten von Produktvideos gibt es eigentlich und welche sind für meine Artikel geeignet?

Die richtige Art des Produktvideos ist stark abhängig von dem Produkt und der festgelegten Zielsetzung. Zunächst sollte man sich also gut überlegen, was man mit seinem Video eigentlich erreichen und zeigen möchte und was die Zuschauer von dem eigenen Produktvideo erwarten.

360 Grad Videos

Möchte man lediglich das Aussehen eines Produkts detailliert und interaktiv darstellen (zum Beispiel bei Spielzeug oder Schmuck), eignen sich die gerade immer beliebter werdenden 360 Grad Videos besonders gut. Manchmal findet man auch Animationen aus 30 Fotos, durch die man per Bewegung des Cursors den Artikel von allen Seiten betrachten und heranzoomen kann. Benutzt man eine solche Animation aus Fotos, handelt es sich natürlich strenggenommen um kein Produktvideo. Die Entscheidung für oder gegen das klassische Videoformat muss jeder selbst treffen. In einem Video hat der Kunde nicht die Möglichkeit, die Ansicht selbst zu steuern; allerdings können Videos aus SEO-Aspekten attraktiver sein.
Wer nicht auf externe Anbieter zurückgreifen möchte, dem bieten Anbieter wie packshot creator eine E-commerce Lösung an. Ab 2000 Euro aufwärts gibt es dort eine indirekt beleuchtete Box mit Drehscheibe, mit der sich in extrem kurzer Zeit 360 Grad Videos erstellen und hochladen lassen.

Solche Produktvideos sind mit dem richtigen Equipment relativ schnell und ohne viel Aufwand herzustellen. Allerdings sind sie oft wenig dazu geeignet, um ein erstes Interesse herzustellen oder das Produkt in einen Kontext zu setzen.

Einfache Beschreibungsvideos

Die einfachste Art von Produktvideos sind automatisch erstellte Beschreibungsvideos. Ein Algorithmus erstellt aus Fotos, vorgefertigten Videofragmenten und Beschreibungstexten ein simples Video.

Das ist vom Aufwand eher gering, erweitert den Internetauftritt und kann toll aussehen - manchmal fehlt diesen Videos allerdings eine persönliche Note. Ist man allerdings nicht bereit, Ressourcen für individuell produzierte Videos bereitzustellen oder lohnt es sich anhand des Produkt oder des Kundenstamms schlicht einfach nicht, können diese Videos allerdings eine geeignete Option darstellen.

Klassisches Produktvideo

Unter den richtigen Umständen kann es sehr sinnvoll sein, mehr Zeit und Kosten in ein Produktvideo zu investieren. Die Funktionen eines Produktes persönlich zu demonstrieren statt den Artikel nur zu zeigen, ist sowohl informativer als auch spannender anzusehen. Hier ein schönes Beispiel von Inwerk:

Persönliche Produkttutorials

Am nächsten kommt man dem Einkaufserlebnis mit persönlicher Beratung im Geschäft durch Erklärvideos, in dem die Funktionen des Produkts demonstriert werden. Hierbei muss allerdings darauf geachtet werden, wie detailliert man die genaue Funktionsweise erklären möchte - richtet man sich an Kunden, die sich noch nicht zum Kauf entschieden haben, sollte man versuchen, sich möglichst kurz zu fassen. Hier gilt der Grundsatz: Was mein Produkt kann, ist wichtiger als wie oder warum.
Das bedeutet natürlich nicht, dass man keinerlei Hintergründe erläutern darf - im Gegenteil, technische Details können, in Maßen präsentiert, Vertrauen erwecken - nur muss man sich bewusst sein, welche Informationen ein potenzieller Kunde sucht und wie lange er bereit ist, einem Video Aufmerksamkeit zu schenken, um diese zu bekommen.

Produktübergreifende Videos

Besonders aufwendig produzierte Videos sind zwar meist interessanter anzusehen, doch nicht immer ist der Ressourcenaufwand gerechtfertigt. Ein guter Kompromiss, um dennoch qualitativ hochwertige Videos produzieren zu können, sind produktübergreifende Videos, die nicht nur einen einzelnen Artikel, sondern eine ganze Produktpalette bewerben. Unser Kunde Ostermann beispielsweise produzierte ein solches Video für Möbel aus der Produktlinie HÜLSTA Now!Time.

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Für diese Artikel ist eine solche Strategie besonders geeignet, da damit nicht nur mehrere Artikel gleichzeitig abgedeckt werden, sondern diese zusätzlich noch im Kontext präsentiert wurden.

Nimm's mit Humor

Einen etwas humorvolleren Ansatz zum Thema hat die Firma Blendtech gewählt. Die Videos von Tom Dickson, CEO des Mixerhersteller, gingen 2006 auf YouTube viral. Darin nimmt er verschiedenste Gegenstände - von iPhones über Knicklichtern bis zu einer Justin-Bieber-Actionfigur - und stellt sich der Frage: Will it blend? Selbstverständlich mit immer derselben Auflösung: Why yes, it blends.
Die ersten Videos hatten nach Angaben Dickerson 6 Millionen Views in 6 Tagen und die Kampagne wurde von AdAge auf Platz 1 der viralsten Marketingkampagnen allerbesten gewählt. Die Videos werden noch heute produziert und angesehen.
Der Ansatz ist genial: Die Videos stellen das Produkt in den Mittelpunkt und demonstrieren die Stärke der Kernkompetenz des Produkts - mixen - sind aber so unterhaltsam, dass sie kaum als Werbung empfunden werden.

Eine solche Strategie ist aber nur sinnvoll, wenn sie auch zu der Marke passt. Hier gilt das gleiche Prinzip, dass auch auf allgemeines Marketing zutrifft: Eine humorvolle Kampagne wie der legendäre Old Spice Werbespot oder der erste Spot von DollarShaveClub.com kann zwar eine große Reichweite entwickeln, passt aber einfach nicht zu jeder Marke. Nur wenn ein Videocontent in Atmosphäre und Bildgebung mit der Marke harmoniert, wirkt er authentisch und vertrauenswürdig.